Die Glühwürmchen-Hilfe
„So, jetzt kommen noch die leckeren Plätzchen auf die Tische und dann kann das Fest langsam losgehen“, freut sich Inga. Gemeinsam mit Svenni hat sie sich so lange auf das alljährliche Wichteladventsfest vorbereitet. Jedes Jahr sind zwei andere Wichtel an der Reihe, das große Fest zu organisieren.
Alle Tische sind gedeckt, das Karussel für die kleinen Wichtel dreht sich schon munter im Kreis, im Kochtopf blubbert herzhafte Gulaschsuppe fröhlich vor sich hin. Svenni hat überall Lichterketten aufgehängt, Laternen verteilt und Kerzen angezündet. Die Bühne wartet schon auf die Vorstellung, die die Wichtelkinder später zum aufführen werden. Inga kann sich gut vorstellen, wie die kleinen Wichtel hinter der Bühne schon fleißig am Vorbereiten sind, in ihre Kostümchen schlüpfen und sich mit roten Backen auf ihren großen Moment freuen.
Schon trudeln die ersten Wichtel ein. Svenni kann seine Aufregung nun nicht mehr zurückhalten. Hoffentlich haben die beiden an alles gedacht! Aber für viel Grübelei bleibt gar keine Zeit, denn es geht gleich lustig los: Fred und Svenja sind mit ihren Musikinstrumenten gekommen – Fred spielt seine Ziehharmonika beim Eintreffen und Svenja ihre Gitarre. Sogleich stimmen alle Wichtel rundherum in das lustige Wichtellied ein und die Stimmung ist sofort fantastisch: „Wir sind die kleinen Wichtel, hurra, hurra! Zum Wichtelfest sind wir heut‘ alle da. Lichter leuchten, Gläser klingen, zusammen feiern, tanzen, singen!“
Inga freut sich und holt summend gleich mal Wichtelwein für die großen Wichtel und süßen Apfeltee für die Wichtelkinder.
Schnell füllen sich die Tische und es ist kaum mehr ein Platz frei. Alle haben sich schon mit Essen und Getränken versorgt und warten gespannt auf die Aufführung der Wichtelschüler.
Doch gerade, als der Vorhang aufgehen soll, wird es plötzlich ganz dunkel. Das gibt es doch nicht – das Licht ist ausgefallen!
Fieberhaft versuchen Svenni und Inga, die Beleuchtung wieder anzubekommen. Doch es wird einfach nicht hell. Svenni ist verzweifelt, denn ohne die Beleuchtung sieht niemand die Wichtelkinder bei ihrem Auftritt. Da helfen auch die Kerzen und Laternen nicht so viel, denn es ist wirklich stockdunkel.
Inga will gerade das schöne Fest beenden, als plötzlich Knut, eines der Wichtelkinder, eine Idee hat: „Komm, Inga, wir schauen zur Glühwürmchen-Höhle! Bestimmt können uns die Glühwürmchen helfen.“
Gesagt, getan. Schnell flitzen Inga und Knut zur Glühwürmchen-Höhle, in der so viele Glühwürmchen versammelt sind, dass sie ganz hell mit flackerndem Licht erleuchtet ist.
„Liebe Glühwürmchen, wir brauchen bitte eure Hilfe! Unser schönes Wichteladventsfest, das wir so lange vorbereitet haben, hat kein Licht mehr. Wir haben nur ein paar Kerzen, aber die übrige Beleuchtung ist ausgefallen. Nun können die Wichtelkinder ihre Aufführung nicht machen, weil es überall stockdunkel ist. Und die Zuckerwatte schmeckt im Dunkeln auch nur halb so gut. Könnt ihr bitte mitkommen und es für uns hell machen?“ bittet Inga und merkt, dass ihre Daumen schon ganz weh tun vom festen Drücken.
Die Glühwürmchen überlegen kurz. Sie sehen sich an, scheinen in ihrem leuchtenden Flugkreis abzustimmen und zögern nicht lange. Sie kommen mit Inga und Knut mit zum Fest.
Inga eilt voraus und ruft, ganz außer Atem: „Liebe Wichtel, wir haben ganz besondere Gäste zu Besuch. Sie bringen Licht ins Dunkel!“
Die Glühwürmchen fliegen gemeinsam zur Bühne und machen mit ihrem flackernden Licht eine stimmungsvolle Atmosphäre. „Oh!“ und „Ah!“ hört man überall.
Und die Wichtelkinder tapsen erfreut auf die Bühne. Dank der Glühwürmchen können sie ihr eifrig einstudiertes Theaterspiel aufführen.
„So ein schönes Wichteladventsfest hatten wir noch nie!“ flüstert Svenni Inga ins Ohr. Inga nickt und lächelt glücklich.