Der Erlebnishut

Der Erlebnishut

Heute ist schulfrei. Die Wichtelkinder Tjoven, Knutti und Sigrid wollen den Tag gemeinsam im Zauberwald verbringen. Dort gibt es immer jede Menge zu erleben und zu sehen. Und so manch ein Wichtel soll dort sogar schon einer Elfe begegnet sein.

Die drei Freunde ziehen los. Gerade haben sie die Grenze vom Wichteldorf in den Zauberwald überschritten, da sehen sie schon Schmetterlinge in den schimmerndsten Farben herumfliegen. Der eine macht sogar lustige Saltos für sein unerwartetes Publikum. Tjoven muss lachen über den Schmetterlingsclown, und vergnügt ziehen die Wichtelkinder weiter. 

„Da!“ ruft Knutti und zeigt auf eine Schnecke. Die anderen beiden kommen näher und sehen gleich, was Knutti so begeistert: Die Schnecke transportiert auf ihrem Rücken ein Schneckenhaus. Aber kein gewöhnliches – nein, das Haus der kleinen Schnecke hat Fenster und Türen! Da, auf einem Fenster steht sogar ein kleiner Blumentopf! Und fast sieht es so aus, als würde eine winzig kleine Mini-Katze durch das Fenster nach draußen blinzeln. 

Weiter geht es, immer tiefer in den Wald hinein. Ein bisschen unheimlich ist es schon. Immer dichter werden die Bäume, immer dunkler wird der Weg. Hier und dort sieht man ein kleines, zartes Funkeln, hört das Knacken der Äste und das Rascheln der Blätter. Plötzlich bleibt Sigrid stehen: „Habt ihr das gehört?“ – „Was denn?“ fragt Tjoven und lauscht. Da! Jetzt hat auch er es gehört. Die Bäume scheinen miteinander zu flüstern. Oder nein! Nicht miteinander – sie scheinen mit ihnen zu flüstern! 

„He, du! Hast du den Hut gar nicht gesehen?“ raunt ihnen ein Baum zu. „Welchen Hut?“ fragt Knutti. „Na, den Erlebnishut!“ erklärt ein anderer Baum. „Wie bitte?“ möchte Tjoven wissen. Doch die Bäume sagen nichts mehr. Hm… vielleicht haben sie sich doch getäuscht. 

„Wir sollten wieder zurückgehen,“ meint Sigrid, dem nun wirklich ein bisschen mulmig geworden ist. Seine Freunde nicken und machen sich langsam auf den Rückweg. Es scheint hier noch dunkler und noch ruhiger als vorher zu sehen. Nach ein paar Schritten sehen sie ein magisches, buntes Funkeln, von dem Glitzerstaub in alle Richtungen staubt, und laufen neugierig darauf zu. Was sich dort wohl versteckt?

„Seht nur, das muss der Hut sein, von dem die Bäume vorher erzählt haben!“ ruft Knutti. Und tatsächlich, da steht ein alter, spitzer Hut, der von diesem magischen Funkeln umgeben ist. Wahnsinn! Also haben sie sich die sprechenden Bäume doch nicht eingebildet! Und direkt über dem Hut – ja, sie können ihren Augen kaum trauen – schwebt, leicht, wie eine Feder, eine wunderschöne Fee. Ihr Kleid glitzert in allen Farben des Regenbogens, und von ihrem Zauberstab geht offensichtlich das Glitzern aus. 

Die Freunde sehen sie mit offenen Mündern an. „So, ihr habt den Erlebnishut gefunden, herzlichen Glückwunsch!“ trällert die Fee mit klarer, heller Stimme. „Ihr dürft ihn euch nun für drei Tage mitnehmen. Jeder von euch darf ihn einen Tag lang tragen und wird an diesem Tag ein ganz wunderbares, einzigartiges Erlebnis haben. Aber denkt daran: Ihr dürft den Hut nicht absetzen während des Erlebnisses, und auch keinem anderen geben. Und jeder von euch darf den Hut auch nur einen Tag lang tragen. Und nach den drei Tagen müsst ihr ihn wieder hierher zurückbringen. Viel Spaß!“ erklärte die Fee, streute noch eine riesige Menge Zauberpulver über den Hut, flüsterte ein paar unverständliche Worte, schwang ihren Zauberstab hin und her und fünfmal im Kreis und – pum! Weg war sie. 

Die drei Freunde sahen sich verwundert an. „Ist das gerade wirklich passiert?“ fragte Knutti. Tjoven zuckte mit den Schultern, Sigrid meinte: „Glaub schon!“ 

Knutti schnappte sich den Hut: „Super, schnell nach Hause! Ich fang morgen an! Sigrid, du bist danach dran. Und dann du, Tjoven, okay?“ 

Aufgeregt und voll Vorfreude liefen die drei Freunde im Eiltempo nach Hause. Erschöpft fielen sie ins Bett. Obwohl noch keiner von ihnen den Hut aufgehabt hatte, hatten sie dennoch an diesem Tag bereits sehr viel erlebt. Sie wollten alle drei fit und ausgeschlafen sein für die spannenden Tage, die ihnen bevorstanden. 

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